Wir als Produktentwickler haben viel mehr in Hand als wir denken - besonders, wenn es um die Nachhaltigkeit der Produkte geht. Obwohl die Themen “Elektronikschrott” oder “Energieverbrauch von Elektronik” schon lange in den (technischen) Medien behandelt werden, gibt es nun speziell für den Produktentwickler von elektrischen oder elektronischen Produkten Möglichkeiten, die Nachhaltigkeit der Produkte zu steuern.
👉 Er/Sie kann zusammen mit dem gesamten Entwicklungsteam einiges für das Produkt gestalten, was der Artikel
“Engineering für eine lebenswerte Welt”
vom Verlag KEM
(https://kem.industrie.de/produktentwicklung/engineering-fuer-eine-lebenswerte-welt/)
zeigt:
“Als nachhaltig agierende Ingenieurinnen und Ingenieure sind wir in der Pflicht, ganz neu über Systeme, Produkte, unseren Ressourceneinsatz und Fertigungsverfahren nachzudenken: Über Zusammenhänge, Ursachen und deren Wirkung, insbesondere während der Produktentwicklung. Dazu gehören unter anderem Energieverbrauch und -optimierung, das Produktdesign, ein bewusster Ressourceneinsatz und das ambitionierte Vorantreiben der Kreislaufwirtschaft.
[..] [Es gilt die] Themenachse zur digitalen Transformation sowie Themen der Energiegewinnung aus erneuerbaren Energien, der Energieumwandlung und -speicherung, aber auch die Beherrschung ökonomischer Zusammenhänge rund um das Thema Ökobilanzierung [zu beachten].”
👉 Im Artikel der Zeit
“Gibt es überhaupt nachhaltige Elektronik”
(
https://www.zeit.de/news/2020-01/09/gibt-es-ueberhaupt-nachhaltige-elektronik) ist man sich nicht so sicher, ob nachhaltige Elektronik einfach zu entwickeln ist. Es gibt noch viele Hürden zu nehmen:
«Das ist kein einfaches Thema» [..]. Wirklich nachhaltige [Elektronik](https://www.zeit.de/thema/elektronik) herzustellen, sei gar nicht so einfach. Das fange bei den Ressourcen an und gehe bei Zusammensetzung der Materialien und der Herstellung weiter. Hinzu kommt: Viele Produkte sind nach wenigen Jahren ein Fall für die Tonne - sei es konstruktionsbedingt oder weil es keine frische Software gibt.
«Die Industrie wird sich des Themas immer mehr bewusst» [..]. Etwa beim Wiederverwenden von Materialien oder dem Bezug von Rohstoffen aus konfliktfreien Quellen. Branchenstandard ist das aber noch nicht. Bisher gibt es eher viele kleine Schritte einzelner Unternehmen.
👉 Was aber in vielen
Fachmedien
besprochen wird, sind folgende Ansätze speziell für die Konstruktion von Elektronikprodukten, besonders der/des:
Leiterplatte:
- Herstellung FR4 wenig Wasser Chemikalien vs. Flammhemmer (bromierte Flammschutzmittel), Epoxid+Glasfaser
- Herstellung papierbasierte Basismaterialien
- Nutzung von additiven Herstellverfahren zur optimierten Werkstoff-Ausnutzung und/oder zur Integration neuer Funktionen
Flachbaugruppe:
- Löten: Lot(-Hilfsmittel) mit mgl. wenig chemischen Zusätzen
- Einpresstechnik statt Lotprozess erfordert keine chemischen Prozesse
Software:
- Update-Fähigkeit sicherstellen, zB für Cybersecurity, damit die Geräte-Nutzungsdauer steigt
Gerät:
- (einfache) Reparaturfähigkeit zB. Fairphone
- hohe Nutzungsdauer bei langsameren Generationenwechsel
- geringer Energieverbrauch, Standby-Betrieb ermöglichen
- möglichst langlebige Ausführung (zB. niedrige Bauteiltemperatur durch optimierte Kühltechnik)
👉 Welche Erfahrungen hast Du schon mit einer nachhaltigen Produktentwicklung gemacht?
👉 Wie bewertest Du die Machbarkeit einer nachhaltigen Elektronik?
👉 Schreibe mir auf: info@elektronikkonstrukteur.de